von Peter M. Horbach

Alt und Neu - gemeinsam zum Ziel

Wer schon länger in der IT beschäftigt und verantwortlich ist, kennt die Herausforderungen, die sich in immer kürzeren Abständen stellen: neue Technologien in Hard- und Software, neue Denkweisen und Trends. Es ist für den IT-Manager nicht leicht, mit den ständigen Neuerungen Schritt zu halten und dabei auch immer die Kosten im Blick zu haben. Die Herausforderungen zu erkennen und nicht zu reagieren, geht nicht. Dies kann für das Unternehmen große Nachteile mit sich bringen. Auf der anderen Seite ist es auch schwierig und teilweise nicht durchführbar, immer die neueste IT-Umgebung aufzustellen. Der wahrscheinlich bessere Weg ist, die bestehende Landschaft zu modernisieren, um sie an die neuen Anforderungen anzupassen.

Dies gilt insbesondere für eine IT, deren Herz ein Mainframe ist und sich über Jahrzehnte bereits bewährt hat. Es gab in der Vergangenheit viele Aussagen, der Mainframe sei alt und rückständig. Sogar sein Tod wurde vorhergesagt. Doch immer noch gilt der Mainframe bei vielen Unternehmen, sowohl national als auch multinational, als die zuverlässigste und sicherste Lösung für die IT.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Wandel in eine digitale Welt nicht ausschließlich von einem System oder einer Plattform abhängig ist. Mittelpunkt und wichtigster Bestandteil sind die Unternehmensdaten und wie man damit umgeht.

Als zum Ende des letzten Jahrhunderts und Anfang diesen Jahrhunderts offene Systeme immer stärker in den Mittelpunkt rückten und weltweit namhafte Softwareunternehmen ihre Lösungen auf die neuen Plattformen umstellten, bestand die Herausforderung der Mainframe IT darin, die Daten des Mainframe auf den neuen Plattformen zur Verfügung zu stellen, damit diese dort für unterschiedliche Anforderungen verarbeitet und ausgewertet werden konnten. Schnell war der Fachbegriff für diese Verarbeitung gefunden:

ETL - Extract, Transfer, Load

Dies ist ein Verfahren, welches von vielen Unternehmen mit Bordmitteln (eigene Extraktionsprogramme, File Transfer und speziellen Datenbank-Utilities zum Laden der Daten) durchgeführt wurde. Das Problem dieser Vorgehensweise liegt auf der Hand: Die Daten sind nicht aktuell. Insbesondere dann, wenn nur einmal am Tag oder Woche ein solcher ETL Prozess durchgeführt wurde.  Daten, selbst wenn sie nur Stunden oder Minuten alt sind, repräsentieren nicht den aktuellen Stand eines Unternehmens. Dies kann zu Nachteilen bei kritischen Entscheidungen und zu Fehleinschätzungen führen. Das Fazit ist, dass Unternehmen sich von ETL-Prozessen verabschieden sollten und nach neuen Wegen suchen, eine Analyse der Echtzeitdaten des Mainframe effizienter und schneller zu machen.

Mainframe Modernisierung ist der Weg.

Die B.O.S. hat bereits Ende der 1990er Jahre mit tcACCESS eine Lösung bereitgestellt, diesen Makel zu beheben. Von Windows, Unix und Linux Plattformen war es möglich, mittels SQL Syntax aus Anwendungen oder Standardsystemen in Echtzeit auf Mainframe Dateien zuzugreifen, ohne Mainframe Kenntnisse zu haben.

Die Digitalisierung der IT geht jedoch weiter. Wir haben dies in einigen der vorher erstellten Blogs beschrieben: Cloud-Technologien, Big Data, Data Lakes und Data Hubs. Für alle Unternehmen, deren Mittelpunkt der IT der Mainframe ist, stellt sich die Aufgabe, den Mainframe in diese neuen Landschaften und Technologien zu integrieren.

Das bewährte „Alte“ und das moderne „Neue“ muss verbunden werden mit dem Ziel Echtzeit-Datenanalysen vom Mainframe schneller und effizienter für das Unternehmen zu machen.

Herkömmliche Methoden dieses Vorhaben durchzuführen stoßen jedoch an ihre Grenzen: nicht kompatible Daten und Satzformate, historisch gewachsene Strukturen stehen der digitalen Transformation im Weg.

Hier kommt die bewährte Lösung tcVISION in den Focus. tcVISION ist weltweit bei Unternehmen im Einsatz, die diesen entscheidenden Weg eingeschlagen und mit Erfolg implementiert haben.

tcVISION führt eine kontinuierliche Datenreplikation in Echzeit auf der Basis von Änderungsdaten durch. Immer mit dem Ziel, den CPU Verbrauch auf dem Mainframe minimal zu halten bzw. komplett zu eliminieren. Dies wird durch die Extraktion ausschließlich der Änderungsdaten des Mainframe (VSAM, IMS/DLI, ADABAS, IDMS, Datacom), der Transformation und der Propagation der Daten in das Zielsystem in einem einzigen Schritt (Single-Step-Operation) erreicht. Die Verarbeitung von Massendaten aus der Mainframe Umgebung, die in Backup und Recovery Formaten vorliegen, kann auch außerhalb des Mainframe auf offenen Systemen erfolgen.

Mit der modernen und intelligenten grafischen Oberfläche von tcVISION können Echzeit-Replikationen in kürzester Zeit implementiert werden.

Wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass auch bidirektionale Echtzeitreplikationen unterstützt sind. Dies ist insbesondere wichtig, wenn Daten sowohl auf dem Mainframe als auch auf anderen Systemen gleichberechtigt vorhanden sind und aktuell immer den identischen Stand haben müssen. Durch die Loopback-Technologie von tcVISION wird ausgeschlossen, dass bereits erfolgte Änderungen im Ursprungssystem nach dem Capture Prozess im Zielsystem erkannt und nicht mehr repliziert werden oder auf Grund von speziellen Anforderungen (z.B. Audit-Anforderungen) festgehalten werden.

Mainframe-Modernisierung mit tcVISION ist der Schlüssel dafür, dass das bewährte „Alte“ mit modernen Lösungen funktionieren kann. Das Ziel für Business Intelligence und Analytics, alle unterschiedlichen Daten des Unternehmens in eine logische Datensicht zu integrieren ist dadurch sicher gestellt.

tcVISION ist bestens dazu geeignet, den traditionellen Mainframe (egal ob das Betriebssystem z/OS oder z/VSE heißt) mit modernen Plattformen (Linux, Unix Windows) und neuesten Technologien von Cloud- und BigData-Systemen zu verbinden

Die Übersicht aller unterstützter Eingabe- und Ausgabeziele finden Sie hier.

Peter M. Horbach ist mit über 40 Jahren IT Erfahrung seit vielen Jahren in den Bereichen Datensynchronisation und Replikation tätig. Für BOS Software pflegt er Kontakte zu den internationalen Partnern und schreibt den Blog.

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